"Man kann einiges an Offset kritisieren, ganz bestimmt das Tarantino-eske, allzu dramatische Finale. Was zählt aber ist die Neugier und Beharrlichkeit des Regisseurs, nach einer anderen Farbe im Weltkino zu suchen. Und ein Schlupfloch zu finden im Lattenzaun des Deutschlandkinos."
Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau
Kinospielfilm, 35mm, 105 min. Farbe, dt./frz./ch-Koproduktion der noirfilm
Uraufführung: 1. Internationales Filmfestival Rom 2006
Stefan steht kurz vor dem Abschluss seines ersten Auslandsjobs für eine deutsche Druckerei-Firma. Geschäftlich war er erfolgreich: seinen Auftrag, eine Druckstrasse in der Bukarester Druckerei Noirprint aufzubauen, hat er tadellos ausgeführt. Aber auch privat läuft es gut: die Beziehung zu der rumänischen Dolmetscherin und Assistentin des Druckerei-Chefs Brindusa entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Liebesbeziehung. Die beiden sind seit einigen Wochen ein Paar. Heftig ineinander verliebt planen sie eine gemeinsame Zukunft in Deutschland. Bevor sie Rumänien nach Stefan abgeschlossenem Auftrag verlassen werden, möchten sie noch in Bukarest heiraten. Die Vorbereitungen laufen bereits.
Durch Zufall erfährt Iorga, Brindusa ehemaliger Liebhaber und Chef, von den Hochzeitsplänen und ist wie vor den Kopf gestoßen. Er stellt Brndusa zur Rede, die ihm ihre Beziehung zu Stefan offenbart. Iorga erinnert Brindusa an die schöne gemeinsame Vergangenheit und akzeptiert die neue Liaison seiner Assistentin nicht. Er ist bereit, alles gegen die geplante Hochzeit zu unternehmen und beginnt ein intrigantes Spiel: Iorga möchte Brindusa zurückgewinnen – mit aller Macht.
Zunächst stellt er Stefan Leistungen in Frage und bezweifelt öffentlich die Druckqualität der von ihm eingerichteten Druckstrasse. Um dies zu untermauern, beginnt er, Stefan Arbeit zu sabotieren. Hinzu kommen süffisante Bemerkungen über die Vorzüge Brindusa, nicht nur in beruflicher Hinsicht. All dies weckt Stefan Misstrauen, der nicht ahnt, dass IORGA aus alter Liebe zu Brindusa seine Hochzeit verhindern möchte. Stefan will von Brindusa wissen, was das Verhalten von Iorga zu bedeuten hat. Brindusa gesteht ihm die frühere Beziehung zu Iorga, beteuert aber zugleich, dass diese endgültig Vergangenheit ist und versichert ihre Liebe zu Stefan.
Stefan ist vorerst beruhigt, zumal er mit der Ankunft seiner Eltern (Frau & Herr Fischer) und seiner Schwester Iris genug zu tun hat. Die Familie möchte seine neue Verlobte kennenlernen und der geplanten Heirat beiwohnen. Allerdings zeigt der Besuch der unbeholfenen Verwandten die Probleme zwischen den Kulturen immer deutlicher.
Zu allem Überdruss taucht nun auch noch der deutsche GutachterPeter Gross (38) auf, der für eine französische Investorengruppe den Wert der Druckerei evaluieren soll und Stefan Arbeit mitbewerten muss. Von Peter Seite gibt es zum Glück jedoch keine Beschwerden, und er attestiert Stefan deutsche Wertarbeit. Dies mag Iorga nicht gelten lassen. Mit aller Gewalt will er das junge Paar auseinanderbringen und bietet Stefan sogar Geld an, damit er Brindusa verlässt. Doch dieser lässt sich darauf nicht ein und hält weiter an seinen Plänen mit Brindusa fest.
Ein großes Essen im Hause von Herrn Herghelegiu, Brindusas Vater, wird anberaumt. Dort sollen sich am Abend vor der Hochzeit die beiden Familien aus Deutschland und Rumänien kennenlernen. Doch der Austausch gestaltet sich sehr schwierig – Herrn Herghelegiu bemüht sich nach Kräften, in seiner bescheidenen Wohnung ein guter Gastgeber zu sein, doch die Sprachprobleme und die Unsicherheiten auf beiden Seiten führen zu einer sehr angespannten Situation. Ein Missgeschick folgt auf das nächste und Brindusa, die durch Übersetzen helfen könnte, ist immer noch nicht da.
Sie hat sich unter einem Vorwand auf den Weg zu Iorga gemacht. Brindusa will ihn endlich zur Vernunft bringen und ihn von weiteren Intrigen abhalten. Als sie bei ihm zu Hause auftaucht, führt dies zu einem Eklat mit dessen Frau. Brindusa versucht Iorga klarzumachen, dass ihre Liebe Vergangenheit ist, doch ein weiteres Mal zeigt er sich uneinsichtig. Zu später Stunde erscheint auch Brindusa zum Familienessen, kann aber auch dort die Situation nicht zu einem Besseren wenden. Die Familien trennen sich ohne eine Annäherung.
Am nächsten Morgen, dem Tag der Trauung, erscheint Iorga mit seinen Leibwächtern beim Standesamt. Ein ungutes Gefühl macht sich breit, welches sich bestätigt, als Iorga die Zeremonie unterbricht und Brindusa vor eine existenzielle Entscheidung stellt.
Offizielle Webseite:
www.offset-derfilm.de
DVD Shop:
www.e-m-s.de
1. Internationales Filmfest Rom 2006 - Official Selection