Der Pannwitzblick

Dokumentarfilm - Medienwerkstatt Freiburg


Udo Sierck

Ein Film mit einer ungewöhnlichen Sprache, mit ungewöhnlichen Bildern über ein ungewöhnliches Thema: die Aussonderung von geistig und körperlich behinderten Menschen.

Im Faschismus waren es „Propagandafilme“, die - mit den Theorien der Eugeniker - die Massenvernichtung der „Nicht normalen Menschen“ vorbereiteten. Damals wurde das Objektiv der Kamera durch die Nazis umfunktioniert zum „gesellschaftlichen Auge“, zum Glasauge der Gesellschaft.
Der Faschismus ist bewältigt. Scheinbar. Massenvernichtung gibt es nicht mehr. Aber das Glasauge ist noch da. Daran hat sich nichts geändert. Davon berichten behinderte Menschen, denen erneut Glasaugen „zu Leibe rücken“, auch, um ihre gesellschaftliche Zuordnung zu bestimmen. Euthanasie ist wieder ein Thema geworden in Deutschland. Der Blick der Nichtbehinderten auf die Behinderung hat oft etwas mit Fremdheit und dadurch mit Angst zu tun, die umschlägt in Abwehr. Dies wird sichtbar - in Bildern und in menschlichem Verhalten.


Bilderserie von Harald Herrmann

chronik